Neuer: Das Alter und das Spiel

Der unsterbliche Wächter

Manuel Neuer wird 2026 40 Jahre alt – das sollte eine Ruhezeit sein. Doch er verlängert seinen Vertrag wie ein Mann, der an sein Schicksal glaubt. Oliver Kahn, einer der größten Torhüter Deutschlands, sieht das anders.

“Mit seinem Alter bei drei Wettkämpfen… das ist eine enorme Herausforderung”, sagte er kalt und sachlich. Und genau darin liegt die Wahrheit.

Der Körper hat Grenzen

Ich respektiere Neuer mehr als fast jeden anderen Spieler. Seine Entwicklung vom Sweeper-Goalkeeper zum Ikone war kein Zufall – es war Willenskraft aus Schweiß und Opfer. Aber hier kommt das, was niemand sagt: Auch Legenden spüren ab 39+ die Schwerkraft. Ein Fehltritt auf nassem Rasen? Ein gerissener Band, den man sich im Alter nicht leisten kann. Kahn weiß das – nicht aus Angst vor Altern, sondern weil er es erlebt hat. Er beendete seine Karriere mit fast 39 nach einem erschöpfenden Saisonfinale gegen Schalke – eine Ära voller Müdigkeit unter dem Glanz des Erfolgs. Neuer will länger spielen – ja, es ist möglich. Aber nur wenn er Fußball nicht länger als persönlichen Krieg gegen die Zeit betrachtet.

Legende vs. Langlebigkeit: Die unmögliche Wahl

Jeder Athlet kommt zu einem Punkt, an dem er sich fragen muss: Spiele ich noch für mich oder für andere? Neuer braucht keinen weiteren Titel mehr. Champions League, WM-Gold, Ballon d’Or-Nominierungen – genug Ruhm für zwei Karrieren. Doch warum geht es weiter? Vielleicht Liebe zum Spiel? Treue zu Bayern? Stolz darauf, junge Keeper wie Alexander Nübel zu fördern? Oder vielleicht Angst davor, leise zu verblassen statt laut zu gehen? Ich habe das schon bei Cristiano Ronaldo gesehen – mit 38 sprintete er in Qualifikationsspielen durchs Feld und fragte mich: Was treibt einen Mann an, der bereits alles besitzt? Ist es Ego? Disziplin? Oder etwas Tieferes – die Notwendigkeit zu bedeuten auch dann noch, wenn der Körper sagt: “Nein”? eine Entscheidung ist falsch – doch beide haben Kosten, die selten öffentlich benannt werden.

Das System kümmert sich nicht um dein Alter – nur um Ergebnisse

The Bundesliga läuft auf Ergebnisse hinaus. Trainer belohnen keine Langlebigkeit; sie belohnen Leistung unter Druck in Pokalendspielen oder Meistertiteln. Wenn Neuer mitten in der Saison verletzt wird während des Titelkampfes und scheitert – könnte Vertrauen schnell schwinden, auch wenn er insgesamt gut spielte über fünf Wettkämpfe letztes Jahr (wie einige Statistiken zeigen). Karriere-Länge wird nicht an Minuten gemessen, sondern am Impact dort wo es zählt. Und ab 40+ kämpfen selbst Elite-Athleten ohne ausreichende Erholungsstrategien oft vergeblich.